3 Views· 14 August 2022
Seegraswiesen in Mosambik | Gärten der Meere, Teil 1 (Dokumentation, 2008)
„Die Seegraswiesen sind ein unbekannter Garten. Er ist sehr viel größer als die Korallengärten. Die Seegräser scheinen zwar nicht so attraktiv wie die Korallen zu sein, bis die Menschen diesen Garten erst einmal aufsuchen und kennen lernen“, sagt Almeida Guissamulo, Meeresbiologe an der Universität in Maputo, der Hauptstadt von Mosambik. Er setzt sich seit vielen Jahren für den Erhalt der Seegräser an der Küste des südostafrikanischen Landes ein. Obwohl die Erforschungen des Seegrases in den vergangenen Jahren einen Aufschwung genommen haben, so ist in tropischen Gefilden noch vieles unentdeckt. Seegraswiesen sind die Kinderstube der Meere. Sie gehören zu den produktivsten Ökosystemen der Welt. Sie hauchen den Ozeanen Leben ein.
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In vielen Teilen der Welt sind die einzigartigen Biotope durch natürliche und menschliche Einflüsse gefährdet. Stürme, Taifune und starke Strömungen können Seegräser entwurzeln und verdriften. Durch die Errichtung von Bootsankerplätzen, Deichbau, Abwasserein-leitungen, Fisch- und Schrimp-Farmen sind weltweit rund ein Drittel der Seegraswiesen vom Absterben bedroht. Auch in Mosambik ist das Seegras auf dem Rückzug. Nach einer Studie des Umweltprogramms der Vereinten Nationen von 2002 hat sich das Seegras dort um ein Drittel verringert.
Im Bazaruto Archipel vor der mosambikanischen Küste forscht Almeida Guissamulo. Sein Augenmerk gilt dabei nicht nur den weiten Seegraswiesen, sondern auch einer sehr seltenen und höchst scheuen Tierart, die sich ausschließlich von Seegras ernährt. Dugongs oder Seekühe stehen auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Die Forscher gehen davon aus, dass es zwischen sechzig und hundert Dugongs in diesem Gebiet noch gibt. Sie sind die einzigen Meeressäuger, die sich ausschließlich vegetarisch ernähren. Durch den globalen Rückgang der Seegraswiesen ist auch ihr Überleben ungewiss.
Um die Zusammenarbeit von Almeida Guissamulo mit ausländischen Wissenschaftlern voranzutreiben, ist sein deutscher Kollege Ralf Schwamborn nach Mosambik gekommen. Der Meeresbiologe vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven und Professor in Brasilien ist ein ausgewiesener Kenner der Seegrasflora. Almeida Guissamulo nimmt Ralf Schwamborn auf eine Forschungsreise mit, um ihn mit der Situation vor Ort und den Problemen bekannt zu machen.
Der Film begleitet die beiden Meeresbiologen bei ihrer Arbeit vor der südostafrikanischen Küste. Er taucht mit ihnen ab, um die weiten Seegraswiesen und deren Bedrohungen zu studieren. Gemeinsam mit ihnen geht die Dokumentation auf die Suche nach den sehr seltenen Dugongs, die sie schließlich auch finden.
© 2008, Lizenz Berlin Producers
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